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- 25.04.07
 
Sich auch gegen Widerstände für seine Visionen einsetzen
© Fabian Kasper2.500 Besucher aus allen Generationen kamen zum find.fight.follow-Gottesdienst anlässlich 60 Jahre Katholische Jugend am 5. November 2006. Querdenken und unbequeme Fragen stellen gehört seit 60 Jahren zum Selbstverständnis der Katholischen Jugend.

Sonntagnachmittag, der Sturm fegt durch Wien. Es nieselt. Auf der Wiedner Hauptstraße sieht man nur vereinzelt Menschen, die sich dem unwirtlichen Wetter aussetzen. Doch bei der Haltestelle Laurenzgasse strömen Dutzende Menschen aus der Straßenbahnlinie 62. Schnellen Schrittes überqueren sie die Straße. Sie steuern auf einen hohen Stahlbetonbau zu. Es ist die Pfarrkirche St. Florian in Wien-Margareten.

Im gläsernen Windfang der modernen Kirche bildet sich eine ungewöhnliche Menschenansammlung: Ältere Herrschaften, teilweise auf einen Stock gestützt, betreten bedächtigen Schrittes den Kirchenraum. Sie werden eilends überholt von einer Gruppe Jugendlicher, denen es eindeutig zu langsam vorwärts geht. Zweieinhalb Tausend Besucher suchen einen Platz in der großen Kirche.

Jung und Alt

© Fabian Kasper
Weihbischof Franz Lackner erzählt von seiner Jugend.

Gezielt steuern die Jugendlichen die vordere Hälfte der Kirche an. Die Jugendlichen setzen sich direkt vor einer mächtigen Bühne auf den Boden. Zwölf Meter breit, zehn Meter tief und sieben Meter hoch erhebt sich eine Bühne im sakralen Raum, wie man sie sonst nur von Rockkonzerten kennt. Dutzende Scheinwerfer malen Muster an die hohen Kirchenwände. Eine mächtige Lautsprecheranlage macht kurz darauf auf sich aufmerksam. Die find.fight.follow-Band lädt zum Mitsingen ein. Manchen älteren Besuchern steht die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Sie hatten mit Gitarrenklängen gerechnet - aber auf die E-Gitarren und das Schlagzeug waren sie nicht eingestellt.

Dann betritt der Vorsitzende der Katholischen Jugend, Stefan Wurm, die Bühne und moderiert den Festakt zum 60-Jahr-Jubiläum. Die österreichische Bischofskonferenz ist fast vollständig erschienen. "Ich freue mich, dass heute so viele Menschen aus allen Generationen gekommen sind. Ihr alle habt die Geschichte der KJ geschrieben - mit euch zu feiern ist etwas ganz Besonderes." Jugendbischof Franz Lackner erzählt auf der Bühne von seiner Jugend. Er übergibt das Mikrophon an Ex-Vizekanzler Erhard Busek, der schnell von seiner Vergangenheit in der Katholischen Jugend zu den Herausforderungen für die Jugend heute kommt.

Seinen Weg gehen, auch über Hindernisse

© Fabian Kasper
Markus Muth: "Gott lässt Dich nicht im Regen stehen."

Ungewollt liefert er damit eine perfekte Überleitung zum Höhepunkt des Abends: Einem Festgottesdienst der etwas anderen Art. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Susi. Sie hat heute eindeutig den bequemsten Sitzplatz erobert: Sie lungert auf einer Couch herum, die auf einer Bühne im Eingangsbereich der Kirche aufgebaut ist, und sieht fern. Lustlos zappt sie durch die Programme. Auf ihrem Bauch eine Packung Chips. Sie ist frustriert. Sie hat eine Aktion gestartet, um die Zustände an ihrer Schule zu verbessern. "Was soll das bringen?", "Das haben wir immer schon so gemacht!", "Das funktioniert eh nicht!" waren die Reaktionen.

Auf der Bühne vorne vor dem Altar eine Szene, die schon etwas früher spielt. Jesus heilt einen Krüppel. An einem Sabbat. Er verstößt damit gegen die jüdischen Gesetze. Er tut es trotzdem - und bringt die Pharisäer gegen sich auf. "Manchmal muss man seinen Weg gehen - auch über Hindernisse hinweg", deutet Bundesjugendseelsorger Markus Muth das Evangelium. Aber: "Gott geht mit. Er hat etwas vor mit Dir und lässt Dich deshalb nicht im Regen stehen."

"Geh, aber geh mit Gott!"

© find.fight.follow
"Geh mit neuer Freude, geh mit neuer Kraft!", singen die Gottesdienstbesucher.

Hier knüpft die find.fight.follow-Band an: "Geh mit neuer Freude, geh mit neuer Kraft! Geh mit neuer Liebe! Geh, aber geh mit Gott!", singen 2500 begeisterte Besucher. Der find-fight-follow-Gottesdienst "Was is' mit du?" macht das Selbstverständnis der Katholischen Jugend deutlich: Querdenken, der Zeit voraus sein, unbequeme Fragen stellen, sich auch gegen Widerstände für seine Visionen einsetzen.

Applaus für alle, die das Leben in die Hand nehmen und sich für andere einsetzen, gibt es auch am Ende der Messe. Ein Videospot, der einer Fernsehwerbung nachempfunden ist, sorgt für Lacher bei den Besuchern. Auch die abschließende Übergabe der neun Evangeliare, die 300 Jugendgruppen aus ganz Österreich gestaltet haben, wird mit tosendem Applaus begleitet.

Ein gelungener Start

"Einen besseren Start in unser fünftes Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können. Dass wir auch beim insgesamt zwanzigsten find.fight.follow-Gottesdienst in einer vollen Kirche mit großartiger Atmosphäre feiern durften, zeigt, dass wir am richtigen Weg sind", meint Stephan Bazalka, Koordinator der Jugendgottesdienstreihe. Die Eventmessen haben in den letzten vier Jahren 35.000 Jugendliche in Wiens Kirchen gelockt: "Mit cooler Musik, einer verständlichen Sprache, kreativen Elementen und einer klaren, positiven Message wird für Jugendliche Gott spürbar - ein Gott, der ihre Lebenswelt kennt und ihnen etwas zu sagen hat. Die knallvollen Kirchen zeigen, dass das Konzept aufgeht", ergänzt Bazalka.

Der nächste find.fight.follow-Gottesdienst mit dem Titel "Out of the dark" findet am 17. Dezember 2006 um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche Liesing statt.

Weitere Artikel:

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(Stephan Bazalka)

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